Aktionsketten, -auslöser, -bedingungen und -fragen

Allgemein

In tomedo® können Sie ständig wiederkehrende Arbeitsabläufe automatisiert für einen Patienten abarbeiten lassen. Hierbei gibt es drei grundsätzliche Komponenten, um dies zu gewährleisten:

  1. Aktionsketten, um in einer geordneten Reihenfolge z.B. Karteieinträge, Diagnosen, Leistungen, etc. für einen Patienten zu dokumentieren,
  2. Aktionsketten-Auslöser, um Aktionsketten bei bestimmten Interaktionen ausführen zu lassen und
  3. Aktionsketten-Bedingungen, um patientenbezogen zu ermitteln, ob eine oder mehrere Bedingungen erfüllt sind, bevor eine Aktionskette ausgeführt wird.
  4. Aktionsketten-Fragen, können in Abhängigkeit der Antwortauswahl Aktionsketten in Aktionsketten starten.

Übergeordnete Anwendungsbeispiele

Die Aktionsketten-Bedingungen können an 2 Stellen die Ausführung von Aktionsketten steuern.

Möglichkeit 1

Beispiel 1

Sie wollen nur die Aktionskette Grippe ausführen, wenn der Patient älter als 60 Jahre ist. Für diese Einschränkung definieren Sie eine Aktionsketten-Bedingung: Patient ist älter als 60 Jahre. Dazu vergleichen Sie das Patientenalter $[palter]$ mit einer Zahl, z.B. 60. Folglich wird nun die Grippe-Aktionskette nur ausgeführt, wenn die Bedingung „Patient älter als Jahre“ erfüllt ist.

tomedo handbuch aktionsketten beispiele moeglichkeit 1 beispiel 1

Daraufhin setzen Sie die Aktionsketten-Bedingung über die Verwaltung der Auslöser in die gewünschte Aktionskette.

tomedo handbuch aktinosketten beispiele moeglichkeit 1 beispiel 1 ausloeser

Beispiel 2

Sie wollen eine Aktionskette nur ausführen, wenn der Geburtstag des Patienten heute ist und in der Patientennotiz das Wort „wichtig“ steht.

Also brauchen Sie 2 Bedingungen, die gleichzeitig erfüllt sein sollen. Die erste vergleicht Tag und Monat des Geburtstags $[d G dd.MM]$ mit dem heutigen Datum $[d S dd.MM]$. Die zweite Bedingung nimmt den Inhalt des Feldes „Patinfo“ aus den Patientendetails $[&p.patientenDetails.freitext]$ und überprüft, ob das Wort „wichtig“ enthalten ist.

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Möglichkeit 2

Zusätzlich können Sie Aktionskettenbedingungen innerhalb einer Aktionskette hinzufügen, die – so die Bedingung erfüllt ist – eine weitere Aktionskette ausführt. Hier können natürlich auch mehrere Aktionskettenbedingungen hinzugefügt werden. Weiter kann die Reihenfolge der auszuführenden Aktionsketten festgelegt werden.

  • Die Kette kommt in Warteschlange auf Platz 1. Dies bedeutet, dass zuerst die bereits laufende Aktionskette zu Ende ausgeführt wird und anschließend die Aktionskette, die nur ausgeführt wird, wenn die Bedingung erfüllt ist.
  • Die aktive Kette wird abgebrochen und danach die Warteschlange abgearbeitet. Dies bedeutet, dass die Aktionskette direkt ausgeführt wird, wenn die Bedingung erfüllt ist und die zuvor gestartete Aktionskette wird nicht fortgeführt.
  • Die Kette wird nur einmal in Warteschlange gesetzt. Dies ermöglicht die Konfiguration von mehreren Bedingungen, die ggf. zur Ausführung derselben Aktionskette führen. Diese Aktionskette soll aber an der Stelle nicht mehrfach ausgeführt werden, sondern nur einmal. Das Aktivieren der Checkbox verhindert das mehrfache Ausführen derselben Aktionskette.

Beispiel 3

Für einen Patienten soll eine extra Überweisung und Untersuchung angelegt werden, wenn er eine Grippe Diagnose mit dem ICD Code „J11.-“ erhält und bereits zuvor an einer Grippe erkrankt war.

Erstellen Sie zunächst eine Folge-Aktionskette Grippe.

tomedo handbuch aktionsketten beispiele moeglichkeit 2 beispiel 3

Als Nächstes legen Sie eine Bedingung für häufige Grippe-Erkrankungen fest. Dazu können Sie das folgende Briefkommando nutzen:

$[x ddi,dia inf _ 14 NN NNJN NNNN invTimemitICD]$

tomedo handbuch aktionsketten beispiele moeglichkeit 2 beispiel 3 bedingungen

Fügen Sie schließlich der Aktionskette „Grippe-AK“ die Aktionsketten-Bedingung „Häufige Grippe Erkrankung“ hinzu und wählen Sie im rechten Auswahlmenü „Folge-Grippe-AK“ sowie die gewünschte Vorgehensweise aus.

tomedo handbuch aktionsketten beispiele moeglichkeit 2 beispiel 3 bedingung ak

Beispiel 4: Custom-Karteieintrag verwenden, um eine Aktionskette auszulösen

In einem Custom-Karteieintrag wird das Auswahlfeld PräLab mit ja oder nein belegt.

Customkarteieintrag ja nein

Bei „Ja“ soll das ToDo „BE“ als anstehend eingetragen werden. Danach soll sich die Laboranforderung öffnen. Nachdem diese ausgefüllt und mit OK bestätigt wurde, soll sich ein Arztbrief öffnen, der die Information enthält, dass eine Blutentnahme schon erfolgt ist. Mithilfe des entsprechenden Kommandos kann diese Übernahme in den Arztbrief einfach erfolgen, siehe dazu die folgenden Abbildungen.

tomedo handbuch aktionsketten beispiele moeglichkeit 2 beispiel 4 ja
Arztbrief

Bei „Nein“ soll sich nur der Arztbrief öffnen, der die Information enthält, dass das ToDo „BE“ nicht nötig ist und mit der Angabe eines Termins für das nächste Mal. Für die Informationen in den Arztbriefen soll ein Karteieintrag verwendet werden.

tomedo handbuch aktionsketten beispiele moeglichkeit 2 beispiel 4 opk nein

Wenn der Karteieintrag angelegt wird, kann dieser gleich mit der entsprechenden Information vorbefüllt werden, welche in den Arztbrief geschrieben werden soll.

Für die Aktionskette, die bei „Ja“ ausgelöst wird, kann dann auch gleich der Haken für das direkte Eintragen in die Kartei gesetzt werden, da hier nur eine kurze Info angegeben wird ohne weitere Eingaben.

Bei der Konfiguration des Kommandos ist unbedingt auf Groß- und Kleinschreibung in der Verbindung zum Karteieintrag zu achten.

Die Bedingung in diesem Fall lautet: 

$[karteiEintragValue_withArgs OPK customDossierEintragEntries.lab _ N]$

tomedo handbuch aktionsketten beispiele moeglichkeit 2 beispiel 4 opk ja bedingung
tomedo handbuch aktionsketten beispiele moeglichkeit 2 beispiel 4 opk ja ausloeser

Bei der Aktionskette mit „Nein“ ist es besser, diesen Haken nicht zu setzen, da hier noch eine Eingabe für das Datum notwendig ist, bevor die Info in den Arztbrief in den Arztbrief geschrieben werden soll.

tomedo handbuch aktionsketten beispiele moeglichkeit 2 beispiel 4 opk nein 1 1

OPK entspricht dem Kürzel des Karteieintrages und lab entspricht dem Variablen Feldnamen in dem CustomKarteiEintrag.

Kommando Karteieintrag

Tipps:

  1. Finden können Sie dieses Kommando im Kommandofenster unter „Text mit Parameter“ in der genauen Beschreibung/Stichpunkt: arg. Anpassung durch Einsetzen der Bezeichnung der Aktionskette (in diesem Fall OPK) und Anpassung des FeldNamenKürzels aus dem CustomKarteiEintrag (in diesem Fall lab).
  2. Würden Sie eine Aufgabe auslösen wollen, könnten Sie dasselbe Bedingungskommando (mit entsprechender Anpassung) nutzen. Vorher müssten Sie jedoch die Aufgabe definieren, damit diese über die Aktionskette auch vorbelegt werden kann (Wert).
  3. Ab Version 1.131.1 können zur Vorbefüllung von Karteieinträgen formatierte Texte verwendet werden. Die Texte müssen dazu bereits im formatierten Zustand in das Feld der Vorbefüllung eingetragen werden.

Hinweis bei Medikamenten bei fehlender Diagnose

Wenn bestimmte Medikamente verordnet werden, muss im entsprechenden Quartal eine passende Diagnose abgerechnet werden, damit es später nicht zu einem Regress kommt. Dafür können Sie sich zum Beispiel über die Aktionsketten einen Hinweis anlegen.

Schritt 1: Legen Sie zunächst eine Aktionskette mit der Aktion „Hinweis“ an und geben einen gewünschten Hinweistext ein.

tomedo handbuch automatisierung aktionsketten beispiel fehlende diagnose

Schritt 2: Konfigurieren Sie eine Aktionsketten-Bedingung.

$[patient_versichertenstatus]$istgesetzlich
$[x DDI _ _ _ JN NN2N NNNN invTimescheinDiagnosenICDvornauchAbgesetzteDiagnosen U _]$beginnt mitentsprechenden ICD-Code angeben
tomedo handbuch automatisierung aktionsketten beispiel fehlende diagnose bedingung

Schritt 3: Legen Sie einen Aktionsketten-Auslöser an, welcher greift, sobald ein Medikament mit dem entsprechenden ATC-Code angelegt wird.

Wählen Sie als Objekt 1 „Medikament-ATC-Code“ aus und fügen Sie in das Feld darunter 2 alle relevanten Codes ein. Sie können (kommasepariert) mehrere Codes eingeben. Als Aktion des Objektes 3 wählen Sie dann „Verordnen“. Denken Sie daran, auch die Aktionskettenbedingung 4 und die ausführende Aktionskette 5 mit diesem Auslöser zu verknüpfen.

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Wenn Sie nun trotz fehlender Diagnose das Medikament verordnen, erscheint automatisch ein Hinweis:

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