Labordatentransfer (LDT)

Die Befunddateien, welche per E-Mail, DFÜ oder sonstiger elektronischer Medien übertragen werden, müssen in einem Eingangsverzeichnis abgelegt werden. Dies geschieht entweder manuell oder automatisch. Die dort hineinkopierten Dateien werden automatisch mit dem XKM-Modul entschlüsselt, mit dem XPM-Modul geprüft und, falls fehlerfrei, eingelesen.

Nach erfolgreichem Einlesen passiert die Zuordnung der Befunde automatisch per Anforderungsident. Stimmen Anforderungsident in tomedo® und der eingelesenen LDT nicht überein, versucht tomedo® eine Zuordnung über Vorname, Nachname, Geburtsdatum, Geschlecht und Versichertennummer des Patienten zu finden. Abruf und Kontrolle der Befunde geschieht über das Hauptmenü.

Es öffnet sich der „Eingang Laborbefunde“ und die Befunde werden automatisch abgerufen, sowie die bereits stattgefundene Zuordnung angezeigt. Alle Befunde müssen vor der endgültigen Ablage in der jeweiligen Patientenkartei überprüft und als „gelesen“ markiert werden. In diesem Schritt können Befunde mit auffälligen Grenzwerten nochmals überprüft und dem behandelnden Arzt gemeldet werden.

Erfolgreich zugeordnete Befunde sind grün hinterlegt, während nicht zugeordnete Befunde rot hinterlegt sind. Der Nutzer kann nun alle Befunde durchgehen, Zuordnungen löschen und ändern und noch fehlende Zuordnungen manuell durchführen. Dazu bekommt er zu jedem Befund eine Liste mit vorgeschlagenen Patienten angezeigt, aus denen er wählen kann. Ist der Patient nicht in der Vorschlagauswahl vorhanden, kann manuell nach einem weiteren Patienten gesucht werden.

Befundanhänge im PDF-Format können ab LDT Version 3 vom Labor als im Befund eingebettete Dokumente mitgesendet werden. Die Dokumente sind somit Teil des Befundes und müssen nicht extra eingelesen und neu zugewiesen werden. Alternativ können PDF-Dokumente auch als externe Dateien importiert werden. Die Dokumente werden dabei dem zuletzt erfolgreich zugeordneten Befund zugeordnet. Daher müssen externe PDF-Dokumente stets direkt nach dem Befund eingelesen werden. Andernfalls werden sie dem falschen Befund oder ggf. gar nicht zugeordnet!

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Elektronische Laboranbindung (Order Entry)

Die elektronische Anbindung zwischen tomedo® und Ihrem Labor erfolgt über die sogenannte Order-Entry Schnittstelle. Hierbei stellt das Labor ein Programm bereit, das auf Ihrem Arbeitsplatz installiert wird und in tomedo® konfiguriert werden muss.

Wichtig: Der Abruf der Befunddaten erfolgt weiterhin über die übliche DFÜ-Anbindung Ihres Labors.

Im Folgenden wird davon ausgegangen, dass das Hilfsprogramm durch Ihr Labor im Standardverzeichnis für Programme (/Applications) installiert wurde. Für die Anbindung mit star.net® beispielsweise muss Ihr Arbeitsplatz über die Applikation „snConnector.app“ verfügen, zu finden unter folgendem Pfad:

/Applications/snConnector.app.

Damit Sie die entsprechende Schnittstelle Ihrer Schnellzugriffsleiste hinzufügen können, muss sie zuvor konfiguriert werden. Dazu melden Sie sich in tomedo® als Administrator (admin) an – das Passwort sollte der verantwortlichen Person Ihrer Praxis bekannt sein. Öffnen Sie das Admin-Menü und wählen Sie „Laboreinstellungen“ aus der Liste.

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Nun sollten Sie das Fenster „Einstellungen – Labor“ sehen und dort auf der linken Seite unter dem Punkt „Arbeitsplatz“ den Unterpunkt „Order-Entry“ anklicken. In der linken Liste sehen Sie alle Laboranbindungen, die tomedo® unterstützt. Ein grünes Häkchen neben dem Eintrag bedeutet, dass diese Schnittstelle konfiguriert ist und somit der Schnellzugriffsleiste hinzugefügt werden kann.

Die einzutragenden Parameter sind abhängig von der gewählten Schnittstelle, wobei folgende drei Parameter die gleiche Funktion aufweisen:

  • Das Import-Verzeichnis gibt den Ort an, von dem tomedo® die übermittelten Labor-Daten (LDT oder HL7) einliest.
  • Das Export-Verzeichnis gibt den Ort an, an dem tomedo® die Labor-Daten für den Export bzw. die Übermittlung speichert. Dies kann ein Ort auf Ihrem Arbeitsplatzrechner sein, aber z.B. auch eine Web-Adresse.
  • Der Pfad für den Programmaufruf bezeichnet die Connector-App, die vom Labor für die Übertragung bereitgestellt wird und mit der tomedo® die Labordaten kommuniziert.

Im Screenshot sehen Sie eine beispielhafte Konfiguration einer Schnittstelle. Sobald alle Parameter eingetragen wurden, erscheint ein grünes Häkchen. Nun können Sie die entsprechende Schnittstelle in der Patientenkartei oder Tagesliste der Symbolleiste hinzufügen.

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Wechseln Sie hierfür in die Tagesliste-Ansicht, rufen Sie über einen Rechtsklick das Kontextmenü der Symbolleiste auf und wählen Sie „Symbolleiste anpassen…“. Suchen Sie das entsprechende Labor-Symbol aus der Liste und ziehen Sie es anschließend auf die Symbolleiste, wie im folgenden Screenshot:

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Wichtig: Achten Sie unbedingt darauf, dass Sie einen eigenen Import- sowie einen Export-Ordner pro Schnittstelle einstellen, um Konflikte zwischen den einzelnen LDT-Übertragungen zu vermeiden.

Neben den für jede Order-Entry Anbindung spezifischen Einstellungen gibt es Einstellungen, die für alle Order Entry angewendet werden.

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  1. Wenn die Checkbox oben aktiviert ist, werden Laborauftragsdateien, welche durch tomedo® an das Order Entry System geschickt werden, nicht mehr überschrieben, sondern um eine fortlaufende Nummer ergänzt.
  2. Im Bereich „1. Tag letzter Zyklus“ kann konfiguriert werden, dass das Datum des letzten Zyklus übermittelt werden soll. Wenn der Haken gesetzt ist, liest tomedo® das Datum aus der anzugebenden Variable eines Custom-Karteieintrages. Nähere Informationen zu Custom-Karteieinträgen und den Variablen finden Sie hier.
  3. Unter „Karteitext des erzeugten LAB-Eintrags“ kann angegeben werden, ob der Abrechnungstyp und die Anforderungsident im LAB-Eintrag der Befunde erscheinen sollen. Speziell für den Abrechnungstyp „HZV“ muss das Kürzel eingetragen werden, welches das Labor im Befund mitschickt.

Order Entry Melos

Wenn Sie das Order Entry Melos von MDN verwenden wollen, sind andere Einstellungen als sonst erforderlich. Sie benötigen Ihre Einsendernummer, ein Serverzertifikat sowie die Netzwerkadresse des Servers mit dem die Kommunikation stattfinden soll. Alle drei Angaben erhalten Sie von Ihrem Labor.

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Das Zertifikat kann in den Dateiformaten .cer oder .p12 vorliegen. In den meisten Fällen wird eine .cer-Datei ausgegeben. Diese Datei ziehen Sie per Drag-and-drop in das Feld für das Zertifikat 1, um das Zertifikat für tomedo® bereit zu stellen. Wenn Sie eine .p12-Datei erhalten haben, wechseln Sie über den entsprechenden Button 2 in die Zertifikateverwaltung. Legen Sie über den „+“-Button einen neuen Eintrag an und wählen Sie als Typ „Labor Melos“ 3. Ziehen Sie die Datei mittels Drag-and-drop in das vorgesehene Feld 4 und geben Sie das Zertifikatspasswort 5 ein. Falls gewünscht, können Sie im unteren Bereich festlegen, welche Nutzer an welchen Arbeitsplätzen Zugriff auf das Zertifikat haben dürfen 6. Nur Nutzer mit erlaubtem Zugriff können dann die Order Entry-Funktionalität nutzen.

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Im Vergleich zu den meisten anderen Order Entry, können Sie mit Melos MDN nicht nur Auftrage erstellen, sondern auch abrufen, ohne dass eine zusätzliche Konfiguration notwendig ist.

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Rückschrieb der Auftragsbestätigung

Der Vorteil von Order-Entry liegt darin, dass nach dem Auswählen der Tests eine Auftragsbestätigung mit einer Anforderungsident vom Labor wieder in tomedo® importiert werden kann. Damit lassen sich dann die Befunde automatisch zuordnen und müssen nicht manuell zugewiesen werden. Hierfür nutzt tomedo® das von Ihnen konfigurierte Import-Verzeichnis („tomedo® liest“).

Bei einigen Anbindungen ist noch eine zusätzliche Schaltfläche „LAV“ einstellbar. Wird diese Option aktiviert, ist noch unter dem Menü Admin → Karteieintragstypen ein neuer Typ mit dem Kürzel „LA“ vom Medientyp „Text“ anzulegen, der beim Aufruf der Order-Entry-Anbindung mit dem Text „Laborauftrag in Vorbereitung“ in der medizinischen Dokumentation erstellt wird.

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